z+ genossenschaftliches Quartier, Grünwald

Mehr Nachbarschaft wagen

Wir alle wollen lebenswerte, durchmischte Städte. Der Weg dorthin führt über viele kleine Entscheidungen und Bauprojekte. Verdichtung allein greift zu kurz. In Zukunft ist sie nur dann möglich, wenn wir zugleich neue Möglichkeiten für die Menschen vor Ort schaffen: Gemeinschaftsflächen, Nachbarschaftsgärten oder gemeinsame Freiräume (im tatsächlichen wie übertragenen Sinn).

Ein Haus ist schließlich nicht nur ein Dach über dem Kopf, eine Blase, sondern eher eine Zelle mit Verbindung zu ihren Nachbarn. Insofern fragen wir, was das Haus für seine Umgebung, das Quartier, die Stadt, tut.

Wir sehen Häuser als Möglichkeitsräume, als Nährboden für neue Verbindungen und Vernetzungen. Sie sind multifunktional und wandelbar, genauso wie sich Städte wandeln. Jetzt haben wir die Chance, die Spuren der Funktionstrennung der Moderne endgültig zu schleifen: Mobilität und Funktionen der Stadt besser zu verknüpfen, die Baugesetzgebung und ihre begleitenden Vorschriften anzupassen und vor allem überkommene Gebietskategorien aufzugeben, um hybride Strukturen und Gebäude zu fördern.

Zu diesem Umbau gehört auch das Konzept der 15-Minuten-Stadt, in der jeder Bewohner die wichtige Infrastruktur problemlos erreichen kann: Ärzte und Behörden, Kultur- und Sporteinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten sowie den Arbeitsplatz (so er nicht ohnehin schon zuhause liegt). Die Stadt der kurzen Wege schafft bessere Verbindungen (auch ohne Auto), mehr Intensität und Austausch. Dafür stehen wir: für spannende Freiräume, Nachbarschaften und neue Mobilität.

z+ für Nachbarschaft und Freiräume

 

 

Quellen

https://www.greenpeace-magazin.de/aktuelles/die-15-minuten-stadt

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/15-minuten-stadt-autofreie-stadt-der-zukunft

https://www.bundesregierung.de/resource/blob/998006/1873556/b84e1a8f091845c8880ffb397d1fe6cb/2021-05-12-dns-2021-kurzfassung-final-barrierefrei-data.pdf?download=1

Schmidt-Bleek, Friedrich: Nutzen wir die Erde richtig? Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen. Forum für Verantwortung. Frankfurt/Main, Fischer, 2007.

Tischner, Ursula; Schmincke, Eva; Rubik, Frieder; Prösler, Martin: Was ist EcoDesign? Ein Handbuch für ökologische und ökonomische Gestaltung. Herausgegeben vom Umweltbundesamt Berlin. Frankfurt/Main, Verlag form, 2000.