“Neue Sachlichkeit” weiter gedacht: Aufstockung und Sanierung eines genossenschaftlichen Blockes im Münchner Westend
Die Wohnungsgenossenschaft München West ist im Münchener Westend stark verwurzelt und prägt mit Ihren Bauten und kleinteiligen Läden und Gaststätten diesen Stadtteil. Zur Schaffung von urbanem Wohnraum soll der im Zentrum des Westends stehende „Gelbe Block“ nachverdichtet werden. Das im Vergleich zur umliegenden Bebauung niedrig ausgebildete Gebäude entstammt in seiner Gestaltung der „Neuen Sachlichkeit“ (Baujahr 1927, Architekten Eugen Dreisch, Emil Freymuth, Herbert Landauer) und beherbergt in seiner jetzigen Form 169 Wohneinheiten, zumeist als zwei Zimmer Wohnungen. Es besteht in der Mischung somit der Bedarf an größeren und familiengerechten Wohneinheiten mit einer flexiblen Raumstruktur.
Neue Aufzugsschächte an den hofseitigen Treppenhäusern ermöglichen einen barrierefreien Zugang in der Aufstockung, sowie einen nicht-barrierefreien Zugang an den Zwischenpodesten des Bestandstreppenhauses. Die Fassade, die Freianlagen und die Erschließung des Bestands werden aufgewertet und zudem mit Balkonen ergänzt.
Um den Block umlaufend auf eine durchgehende Traufhöhe zu bringen, werden entlang der drei Riegel je zwei Wohngeschosse und entlang des Kopfbaus ein zusätzliches Geschoss aufgesetzt. Zwischen Bestand und Aufstockung entsteht eine klare Trennung durch ein raumbildendes Gesims – eine Geste die im Westend oft auftaucht.
Der Bestand wird im Sinne der „Neuen Sachlichkeit“ saniert, die Aufstockung bildet materiell einen Kontrapunkt ohne das Thema der Entstehungszeit zu verlassen.
Die ursprüngliche Ladeneinheit im EG zum Georg-Freundorfer-Platz wird wieder geöffnet.
Projektdaten
Ort
Westend München
Bauherr
Wohnungsgenossenschaft München-West e.G.
Fläche
GF 15.900 m² (davon 4.800 m² Neubau), 215 Wohneinheiten (davon 45 neue Wohneinheiten), TG
Baubeginn
voraussichtlich 2022
Leistungen
HOAI LPH 1-8
Projektteam
Frank Feuchtenbeiner, Sebastian Klich, Maria Kremsreiter, Mateja Mele, Carlos Moya, Florian Rothermel, Susanne Seufert (Projektleitung LPH 5-8), Robert-Christopher Tubbenthal (Projektleitung LPH 1-4)