Ahoi Heimatmole!

Nachbarschaft in einer Baugemeinschaft im Baakenhafen in Hamburg, Neubau von 16 Wohneinheiten und Schalträumen

Inhaltsverzeichnis

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Eingeladener, hochbaulicher Realisierungswettbewerb. Siegerentwurf zillerplus für für die Planungsgemeinschaft Heimatmole GbR c/o Kiezkompanie Hamburg Part GmbH aus Hamburg. Baubeginn 2019, Fertigstellung 2024.

Unsere Entwürfe sind nicht zwangsläufig Skulpturen in urbaner Bestlage. Es geht stets um Lebenskonzepte. Es geht darum, wie die Menschen sich ihren Alltag in Zukunft vorstellen. Unser Ziel ist es, dass die Besucher die Faszination für die Stadt, den Raum, das Wohnen, für das Selbstverständliche und das Unverwechselbare spüren.

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Foto Florian Holzherr

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Foto Hartmut Nägele

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Foto Hartmut Nägele

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Foto Hartmut Nägele

Stadt Hamburg

Bauherr Planungsgemeinschaft Heimatmole GbR c/o Kiezkompanie Hamburg Part GmbH, Hamburg

Status 2019 Baubeginn 2024 Fertigstellung

Daten BGF 2.500 m2 Wohnfläche 1.930 m2

Auftrag 2017 Eingeladener, hochbaulicher Realisierungswettbewerb Wettbewerb 1. Preis, Hochbau HOAI LP 1-5, künstlerische Oberleitung

Aufgabe Neubau eines Wohngebäudes, begrünte Fassade, Wohnkonzepte

Herausforderung Eigentumswohnungen mit Schalträumen als flexible Erweiterungsflächen, begrünte Fassade und Photovoltaik

Lösung Raumhaltige grüne Fassade als gemeinschaftlich genutzte Balkonzone, Aktivierung der Terrassenüberdachung des DG durch Photovoltaik und neutrale Schalträume zwischen den Wohnungen

Mitarbeiter

Wettbewerbsteam

Maria-Magdalena Renker, Simone Schiller

Projektteam

Maria-Magdalena Renker, Johanna Lölhöffel (Projektleitung), Maria-Magdalena Renker

Teilnehmer

Burger Landschaftsarchitekten

IB Hausladen

Mit der Neugestaltung der HafenCity setzt Hamburg über Europa hinaus neue städtebauliche Akzente. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungen am Wasser, z.B. in Rotterdam oder Kopenhagen, setzt die HafenCity eigene Maßstäbe. Durch ein besonderes städtebauliches Konzept, eine stark ausgeprägte ökologische Nachhaltigkeit und eine intensive soziale Mischung, die durch qualitätsvolle öffentliche Räume und ökonomische Nachhaltigkeitselemente unterstützt wird. Eines der letzten Baufelder ist der Baakenhafen, der an das Quartier Lohsepark und das Quartier Elbbrücken anschließt und in dem bis zum Jahr 2030 3.500 Wohnungen und ca. 13.000 Arbeitsplätze entstehen werden. Eine der Vorgaben der Hafencity an den Wettbewerb für das Baufeld 97 war die Schaffung einer gemischten Bewohnerschaft aller Altersgruppen unter Einbezug individueller Lebensstile, die die Basis für eine heterogene und identitätsstiftende Nachbarschaft bilden.

Baufeld 97, Baakenallee 78, Hamburg Hafencity

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Anlegen. Ankommen. Bleiben.

Mit der Baugemeinschaft „HeimatMole“ besteht eine Bauherrenschaft, die Wohnen und freiberufliches Arbeiten in einem Haus kombinieren wollen. Dazu wurden drei Leitmotive definiert, die als übergeordnete Ziele der Baugemeinschaft dienen, aber zugleich in gebauten Raum umgesetzt werden wollten...

Das Haus zeigt den Kindern den Wert einer Gemeinschaft. Räumlich ist die Heimatmole ein Dorf in der Stadt, weil im Haus viel passiert und sich alle aufeinander verlassen können.


Mut und Neugier

Die Funktionstrennung der Moderne endgültig zu verlassen und Wohnen, Arbeiten und Freizeit wieder in einem Gebäude erleben zu können ist die Chance und zugleich die Herausforderung bei der Entwicklung dieses Wohngebäudes. Herausfordernd aufgrund des verdichteten urbanen Ortes in unmittelbarer Nähe zur Hafenmole an der Elbe mit Tidenhub. Eine Chance, weil die Baugemeinschaft Mut für ein auf verschiedenen Ebenen nachhaltiges Gebäude hat. Nachhaltig in der Architektur im Sinne des Gebäudegrüns und der Biodiversität, der Energieeffizienz und Mobilität, aber auch im Umgang mit der Gemeinschaft selbst. Mit dem Heimatclub im Untergeschoss als Herzstück des Gebäudes wird eine Adresse und ein Ort gemeinschaftlicher Aktivitäten geschaffen. Die begrünte Dachterrasse ergänzt das Angebot als Begegnungsraum für alle Bewohner.

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Foto Hartmut Nägele


Intelligente Flächennutzung

Ausgehend von dem Bewusstsein, dass sich die Anforderungen an das Wohnen, insbesondere in Kombination mit dem Arbeiten verändern, wurde ein Raumprogramm entwickelt, das ein Zusammenspiel der Wohnungen mit sogenannten Schalträumen ermöglicht. Schalträume sind hier autarke und flexible Erweiterungsflächen, die zu den einzelnen Wohnungen „geschaltet“ werden können aber auch vom Treppenhaus zugängig sind. Die kleinen, flexibel belegbaren Einheiten können auch Mitbewohnern auf Zeit offenstehen. Die Schalträume sind im Osten zusammen mit den Individualräumen der Wohnungen untergebracht und entwickeln so – zusammen mit der mittleren Badzone – eine große Flexibiliät. Zur Nutzung im Zusammenhang mit den Wohnungen und auch als eigenständige Einheit. Eine Evaluierung alle drei Jahre überprüft den Bedarf und eine Neuverteilung der Flächen.

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Foto zillerplus

Zusätzlich fördern Gemeinschaftsflächen das nachbarschaftliche Zusammenleben. Der Heimatclub bildet gleichzeitig die Adresse, ist Raum zum Ankommen und Verweilen. Die Lage des Treppenhauses am Hof bildet einen Durchgang und zweiten Eingang, somit hat der Club eine alltägliche Funktion, kann aber auch einzeln benutzt und brandschutztechnisch abgetrennt werden. Die Treppe wird zur gemeinschaftlichen Bühne mit einem vorgelagerten grünen Zimmer, über die die Wohnungen auch betreten werden können und die eine direkte Nutzung des grünen Zimmers durch die Schalträume ermöglicht.

Die Verfasser legen einen Entwurf vor, der für die Zwecke der Baugemeinschaft eine herausragende Qualität verspricht und sich dabei architektonisch durch eine mutige, innovative Haltung auszeichnet. Die Idee eines grünen Zimmers macht die enge Verknüpfung von Innen- und Außenraum nicht nur sichtbar, sondern wirkt sich auch auf die Wohnqualität der gesamten Nachbarschaft aus – weil dieses Zimmer auch für die Gemeinschaft teilweise zugänglich gemacht werden kann.

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Foto Hartmut Nägele

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Foto Hartmut Nägele

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Foto Hartmut Nägele

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Foto Hartmut Nägele


Von Hitzeinseln zu kühlen Oasen: Wie das Mikroklima die Städte rettet

Identitätsprägend für das Projekt Heimatmole ist das Thema der Grünfassade. Es bildet einen integralen Konzeptbaustein, der weit mehr ist als eine ökologische oder technische Maßnahme. Er soll in der HafenCity zeigen, wie sich auch in urbaner Lage die Natur ihren Raum schaffen kann.

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Foto zillerplus