
Ein Nachbarschaftstreff ist Raum, nicht Zimmer, Pavillon, nicht Haus – diesen Raum zu einer Mehrdimensionalität in der Nutzung zu führen ist die Herausforderung. Die Versuchsanordnung dazu ist, eine Hülle mit neutralem Inneren zu schaffen. Vorgabe dafür sind das Dach, ein Raumabschluss und die nötige, minimierte Infrastruktur sowie Vorhänge für eine Inszenierung des Raumes. Nutzung und Baukörpergröße erinnern an einen Prototyp der Architektur, den Pavillon. Dieser bietet die Möglichkeit, bekannte Themen mit Raum-Fantasien zu verknüpfen und so zu einer komplexen Alltäglichkeit im Gebäude zu kommen. Zusätzlich zeichnet sich der Pavillon durch sein Verhältnis zur Natur bzw. dem Umfeld aus, also eine starke Verknüpfung des Innenraumes mit dem Außenraum.
Der Nachbarschaftstreff dient als Selbsthilfeeinrichtung und lebt von der aktiven und engagierten Mitarbeit der Menschen im Gebiet. Ziel ist eine Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements im Quartier.

Ein nachhaltiges Technikkonzept mit Wärmepumpe und Bauteilaktivierung der Decken sowie eine Beleuchtung und Möblierung, die verschiedenste Raumnutzungen und Zuordnungen ermöglichen, bereiten das Gebäude für eine immer wechselnde, langjährige Nutzung vor. Besonderes Merkmal sind die raumteilenden und akustisch wirksamen Vorhänge, die eine besondere Atmosphäre erzeugen.
Projektdaten
Ort
Bajuwarenstraße 92, D-81825 München
Bauherr
Sozialreferat München mit MGS Müchner Gesellschaft für Stadterneuerung
Fläche
2 Geschosse, Nutzfläche 168 m², BGF 272 m²
Bauzeit
Baubeginn Dezember 2011, Fertigstellung Juni 2014
Leistung
HOAI LP 1-5, Künstlerische Oberleitung, Hochbau, Möblierung, Freianlagen
Projektteam
Milena Kostrukova, Johanna Lölhöffel