Von Hitzeinseln zu kühlen Oasen
Wie das Mikroklima die Städte rettet
Inhaltsverzeichnis
Identitätsprägend für das Projekt Heimatmole ist das Thema der Grünfassade. Es bildet einen integralen Konzeptbaustein, der weit mehr ist als eine ökologische oder technische Maßnahme. Er soll in der HafenCity zeigen, wie sich auch in urbaner Lage die Natur ihren Raum schaffen kann. Auch auf das Mikroklima wird sich die Grünfassade positiv auswirken. Der Fokus richtet sich dabei allein auf den Innenhof, seinen Freiraum und die ihm zugewandten Fassadenflächen.
Die Begrünung haben wir in diesem Sinne als Mehrwert direkt den Freibereichen der Wohnungen zugeordnet und somit eine Nutzqualität erreicht: die Atmosphäre eines grünen Zimmers, eines Gartens am Geschoß, als Sonnenschutz, als Windschutz, als Nutzgarten und als klares Gestaltungsmerkmal des Gebäudes, das gemeinschaftsbildend wirkt.
Somit ist das Grün ein direkter Mehrwert für die Bewohner der Bauherrngemeinschaft Heimatmole, zum Leben und als Identifikationspunkt: für das Selbstverständnis und den Stolz der Bewohner auf ihr Werk und Haus.
Fassadengebundene Begrünungssysteme
Das Pflanzkonzept sieht vor, Weinreben über zwei Etagen nach oben wachsen zu lassen und sie durch Schnitt und Pflege in Form zu halten.
Das Konzept des produktiven Grüns setzt sich in der Bepflanzung der Fassadensystemen fort. Im privaten Balkonbereich der Bewohnern werden fassadengebundene Begrünungssysteme angeordnet, die eine individuelle Begrünung erlauben, beispielsweise mit Küchenkräutern. Die äußere Gebäudehülle bis zu den Absturzsicherungen der Balkone wird bodengebunden mit Weinreben begrünt. In Reichweite der Bewohner wachsen hier Tafeltrauben, die im Sommer bis Herbst vom Balkon aus gepflückt werden.
Bodengebundene Fassadenbegrünung
Alle zwei Etagen befindet sich ein in die Bodenplatte eingelassener Pflanzbehälter, in welche die Reben gepflanzt werden. Das Pflanz-Konzept sieht vor, die Reben über zwei Etagen nach oben wachsen zu lassen und sie durch Schnitt und Pflege in Form zu halten. Zur Bepflanzung dienen vier verschiedene Rebsorten, die sich zur Pflanzung als Spalier an der Hauswand und auch geschmacklich als Tafeltrauben bewährt haben. Davon tragen zwei Arten weiße Trauben und zwei blaue Trauben. Wichtig bei der Artenwahl ist vor allem die Resistenz gegen Krankheiten und Pilzbefall.
Durch eine Wandkonstruktion mit eingebrachten Pflanzbehältern können die wohnungsnahen Wände begrünt werden. Das entwickelte Pflanzsystem kann beliebig befüllt werden. Die Konzeption sieht vor Pflanzenarten mit unterschiedlichen Standortanforderungen im System vertikal anzuordnen. Dies hat mit Belichtung, Wasser- und Nährstoffversorgung zu tun. Tendenziell sind die unteren Bereiche weniger stark belichtet als die oberen. Ähnlich verhält es sich auch mit der Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Bewässert und Gedüngt wird von Oben. Über ein Durchlaufsystem werden alle Behälter erreicht, zu den unteren Behälter gelangt jedoch nur ein kleinerer Teil. Die Bepflanzung ist so organisiert, dass im oberen Bereich krautige, einjährige Pflanzen wie Basilikum oder Petersilie verwendet werden und im unteren Teil auf verholzende trockenheitsliebende Pflanzen wie Rosmarin gesetzt wird.